5 Tipps für einen entspannten Radausflug mit Hund

Eine Radtour ist nicht nur gesund, sondern kann auch eine tolle und spannende Familienaktivität sein. Dabei denken wir natürlich auch an unsere vierbeinigen Freunde: Ideal ist es, wenn sie auch mit dem Drahtesel mitkommen können.

Leider sind die Erfahrungen dann nicht immer gut – einige Hundehalter resignieren dann sogar und der Vierbeiner muss zu Hause bleiben. Das muss aber nicht sein: Mit der nötigen Rücksicht ist es eigentlich immer möglich, dass alle – Menschen und Vierbeiner – entspannt und mit Freude an einem Fahrradausflug teilnehmen können. 

Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob der Hund eher sportlich, gemütlich oder vielleicht schon etwas älter ist: Wenn Du die folgenden 5 Tipps beachtest, dürfte die nächste Reise auf zwei Rädern ein voller Erfolg werden.

1. Das richtige Transportmittel

Egal, ob kleine Jogging-Einheit oder längere Reise: Wenn das Fahrrad mit im Spiel ist, brauchst Du eigentlich immer etwas an Equipment, damit der Ausflug für dich und den Hund eine tolle und sichere Erfahrung wird.

Auf einer Radtour lauern nicht nur Gefahren, z.B. mögliche Unfälle und Kollisionen, sie haben auch viel Stresspotential: Eine stundenlange Fahrt, bei der der Hund nebenher läuft, ist selbst für sehr sportliche Tiere eine Qual. Sie brauchen ihre Ruhezeiten – viele Vierbeiner haben ein tägliches Schlafbedürfnis von 16 Stunden oder mehr – und müssen auch Pausen zur Regeneration einlegen.

Hierfür gibt es einige Optionen, die sich in der Praxis sehr bezahlt machen, so z.B.

  • Fahrradkörbe für kleinere Hunde, die sowohl vorne als auch am Gepäckträger angebracht werden können.
  • Gefederte Hundefahrradanhänger für eine komfortablere Fahrt bei weniger guten Strecken
  • XXL Anhänger, die Vierbeiner viel Platz und einen ungestörten Rückzugsort unterweg bieten.
  • Fahrradhalterungen für den Fall, dass der Hund angeleint neben deinem Rad läuft. Sie verhindern, dass sich das Tier z.B. in den Speichen verheddert und dämpft Ruckbewegungen ab.

Für aktives Joggen muss der Hund gewisse Grundvoraussetzungen erfüllen: Dazu gehört, dass der Vierbeiner körperlich gesund ist und vorher am besten vom Tierarzt durchgecheckt wurde. Welpen, Senioren und kleinere Rassen bzw. Tiere mit unkonventionellem Körperbau fahren besser als Passagier mit.

2. Die Route tiergerecht planen

Ebenfalls sehr wichtig ist es, dass Du die Ausflugsroute im Vorfeld gut planst. Wenn dein Hund sportlich neben dem Rad unterwegs ist, musst Du so unbedingt auf den Wetterbericht achten:

  • Bei Nässe besteht erhöhte Erkältungsgefahr.
  • Starke Kälte und Eis können die Pfotenballen schädigen, entweder durch Erfrierungen oder durch Streugut.
  • An heißen, sonnigen Tagen hingegen kann der Boden die Pfoten der Vierbeiner auch verbrennen.

Neben diesen Bedingungen spielen auch Verkehrsverhältnisse, Untergrund und Rastmöglichkeiten eine Rolle: 

  • Wenn der Hund mitläuft, sollte wenig Gegenverkehr herrschen und der Boden ist idealerweise eher weich – das schont die Gelenke und beugt Verletzungen vor. 
  • Auf jeden Fall sollten auch genügend Pausen mit entsprechend geeigneten Orten eingeplant werden: Aktive Hunde brauchen diese, um wieder zu Kräften zu kommen, Vierbeiner, die transportiert werden, können dann austreten und überschüssige Energie abbauen.

3. Der Hund muss an Fahrrad & Equipment gewöhnt sein

Eine Radtour ist für Hunde nicht alltäglich: Wie bei allen anderen Verkehrsmitteln wird deshalb das erste Mal die Skepsis überwiegen. Viele Tiere kriegen es zunächst einmal mit der Angst zu tun, wenn sie mitfahren oder -joggen sollen. Übliche Reaktionen sind dann Zittern und Jaulen – viele Tiere versuchen in ihrer Panik auch, sich zu befreien und springen entweder aus dem Anhänger oder laufen vom Fahrrad weg.

Um dies zu vermeiden hilft nur viel Übung. Der Hund muss also sehr gut ans Fahrrad gewöhnt sein. Damit die erste Tour reibungslos und stressfrei klappt, ist es ratsam, sehr früh damit zu beginnen.

Dann lernt der Hund Schritt für Schritt Fahrrad und Zusatzequipment wie Anhänger kennen:

  • Zunächst lässt Du ein unverbindliches Kennenlernen zwischen Hund und stehendem Fahrzeug zu, so dass er es z.B. auf dem Hof oder in der Wohnung beschnuppern kann.
  • Wenn das Tier Vertrauen gewonnen hat und z.B. auch (vielleicht mit Hilfe eines Leckerlis oder Spielzeuges) den Weg in den Anhänger gefunden hat, kannst Du das Rad das erste Mal kurz bewegen.
  • Läuft dies reibungslos ab, kannst Du erste kleinere Touren unternehmen, z.B. auf der üblichen Gassiroute.
  • Erst, wenn der Hund die für ihn ungewöhnliche Situation gemeistert hat und berechenbar erscheint, solltest Du einen längeren Ausflug in Angriff nehmen.

Oft dauert es mehrere Wochen bis Monate, bis der Hund “fahrradtauglich” ist. Diese Gewöhnungsarbeit lohnt sich aber auf jeden Fall, denn so vermeidest Du viel Stress, Probleme und auch brenzlige Situationen im “Ernstfall”. Natürlich müssen auch die üblichen Kommandos sitzen – manchmal hilft im Vorfeld auch der Besuch einer Hundeschule

4. Proviant & Unterhaltung mitnehmen

Sehr unangenehm wird ein Fahrradausflug, wenn es an Proviant für den Vierbeiner mangelt: Unterwegs sind Hunde sehr aktiv und verbrennen, wenn sie zumindest teilweise neben dem Drahtesel mitlaufen, einiges an Kalorien.

Wenn das Tier dann nichts zu fressen kriegt, leidet nicht nur ihre körperliche Leistungsfähigkeit: Sie werden verletzungsanfälliger, auch Konzentration und Disziplin beginnen, zu schwinden. Selbstverständlich muss der Hund – nicht nur bei warmem Wetter – auch viel Wasser bekommen – feste und flüssige Nahrung müssen bei einer Radtour also ganz oben auf der Checkliste stehen.

Besonders Hunde, die im Anhänger mitfahren, sollten zudem etwas an Unterhaltung geboten bekommen. Gegen Langeweile helfen dann z.B. Kauknochen und Spielzeug, für Beruhigung können u.a. Kuscheltiere und eine gemütliche Hundedecke sorgen.

5. Gemütlich unterwegs sein

Und schließlich solltest Du immer daran denken, dass eine Radtour mit Hund kein Rennen, sondern eine Spaßveranstaltung für alle ist. 

Auf keinen Fall darfst Du deshalb hetzen: Wenn der Vierbeiner mitläuft, sollte er das Tempo vorgeben, ansonsten leidet er und könnte sogar Kreislaufprobleme bekommen. Auch Pausen sollten so lange durchgeführt werden. bis der Hund bereit ist, weiterzufahren.

Wenn Du diese Punkte einhältst, dürfte der Ausflug für alle Beteiligten ein voller Erfolg werden!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Jana

    Wir sind so gern mit unserem Hund unterwegs! Auch sehr gern mit dem Fahrrad 🙂 Toller Beitrag!

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