Reisekrankheiten? Die gibt es auch beim Hund!

Meist arbeitet man das ganze Jahr auf den lang ersehnten Urlaub hin. Dass der Hund mitkommt, ist völlig selbstverständlich. Es ist für uns Hundemenschen das Highlight des Jahres, mit dem vierbeinigen Freund auf Wanderungen, Strandspaziergänge und allerhand andere Ausflüge zu gehen. Allerdings kann es durchaus zu Erkrankungen kommen, sei es bei uns, als auch beim Hund. 

Welche Reisekrankheiten beim Hund entstehen können und was sich dagegen tun lässt, zeigt dieser Artikel.

Abbildung 1: Urlaub mit dem vierbeinigen Freund ist etwas Wunderbares. Was aber, wenn der Hund krank wird?

Was ist grundsätzlich zu beachten?

Reisekrankheiten variieren je nach Urlaubsziel, wie dieser Artikel von Fressnapf zeigt. Während es in Deutschland noch relativ egal ist, wohin die Reise mit dem Vierbeiner geht, sind im Ausland durchaus Hintergründe zu beachten: 

  • Welche Krankheiten gibt es? – je nach Urlaubsziel herrschen unterschiedliche Krankheiten und Erreger vor. Das Wissen, welche Erreger vorhanden sind und wie sich ein Hund damit anstecken kann, ist wichtig. Leishmaniose ist ein gutes Beispiel, denn in Ländern, in denen selbst Sandmücken den Erreger in sich tragen, kann ein Strandspaziergang ohne entsprechenden Schutz schon gefährlich sein. 
  • InformationenParasitus Ex e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, auf dessen Seite sich Hundehalter über verschiedene durch Parasiten ausgelöste Erkrankungen informieren können. Auch Maßnahmen zur Prävention sind aufgelistet. 
  • Mittelmeer – der Mittelmeerraum ist für die meisten Urlauber das Paradies. Hier lauern allerdings die sogenannten Mittelmeerkrankheiten. Erkrankungen, die durch Parasiten ausgelöst und beispielsweise durch Zecken und Mücken übertragen werden. Auch wenn man kein Freund von chemischen Parasitenschutz ist, sollte man die Risiken genau abwägen.
  • Prävention – viele präventive Maßnahmen funktionieren nicht über Nacht. Es reicht nicht, ein Mückenhalsband bei der Ankunft umzulegen, da die Wirkung erst nach ungefähr zwei Wochen eintritt. Spot-on-Mittel helfen allerdings binnen 24 Stunden, sofern sie korrekt aufgetragen werden. Hierbei ist zu beachten, dass nicht jeder Hund diese stark wirkenden Mittel gut verträgt. Auch darf der Hund damit keine Gewässer betreten, da dies ansonsten sehr schädlich für die Insekten und Fische sein kann.
  • Vorschriften – etliche Länder haben auch bestimmte Vorschriften für ausländische Hunde. So müssen in Norwegen und Großbritannien beispielsweise Hunde maximal 120 Stunden vor der Einreise gegen Bandwürmer entwurmt worden sein, wofür sogar ein Nachweis notwendig ist. 

Abseits der Prävention müssen Hundehalter auch spezielle Vorgaben beachten. So ist es selbst in Österreich nötig, einen EU-Heimtierpass für den Grenzübertritt zu besitzen. In diesem werden alle Impfungen und Wurmkuren eingetragen. Je nach Urlaubsland werden unterschiedliche Impfungen vorgeschrieben. Hundehalter müssen sich unbedingt vor Urlaubsantritt darüber informieren, denn ohne die notwendigen Impfungen ist eine Einreise des Hundes verboten. Reist man dennoch ein, so kann es bei einer Kontrolle dazu kommen, dass der Hund für eine gewisse Zeit (u. U. mehrere Wochen) zur Quarantäne weggebracht wird. Es genügt auch nicht, einen Tag vor der Reise die Impfung vornehmen zu lassen. Gerade bei in Deutschland unüblichen Medikamenten sind Wartezeiten und Grundimmunisierungen zu beachten.

Welche Reisekrankheiten gibt es?

Häufig hat man es auf Reisen mit Hund mit Durchfall und Erbrechen zu tun. Dies kann durchaus an der Aufregung der Fahrt liegen. Auch bekommt es einigen Hunden nicht gut, lange im Auto unterwegs zu sein. Es bietet sich an, vor der Fahrt nicht sehr viel, und je nach Länge der Fahrt immer wieder kleine Mahlzeiten zu verabreichen. Wasser darf unbedingt nicht vergessen werden!

Man sollte allerdings genau hinschauen. Ein Hund, der scheinbar plötzlich Symptome entwickelt, wo er hingegen sonst keine Probleme mit langen Autofahrten und dergleichen hat, ist vielleicht akut und ernsthaft erkrankt.

Die häufigsten Erkrankungen sind die folgenden:

  • Leishmaniose – blasse Schleimhäute, Müdigkeit, viel Durst und Fieber sind nur anfängliche Anzeichen für die Krankheit. Symptome, die bei vielen Infektionen gezeigt werden. Direkte Erkennungsmerkmale ist der Haarausfall an der Schnauze, wie auch die Bildung von Ekzemen. Allerdings ist Leishmaniose eine der Krankheiten, die häufig nicht direkt, dafür aber bis zu acht Jahren nach der Infektion auffällig werden können. Eine Heilung ist grundsätzlich nicht möglich, der Erreger lässt sich nur in Schach halten. 
  • Stechmücken – sie können verschiedene Krankheiten übertragen, die längst auch in Deutschland anzutreffen sind. Dirofilariose ist so ein Beispiel. Die Herzwurmlarven greifen den Herzmuskel an. Ein sicheres Merkmal ist der Herzhusten. Hundehalter sollten vor und nach dem Urlaub eine entsprechende Wurmkur geben. 
  • Babesiose – sie kann tödlich enden und wird durch Auwaldzecken übertragen. Die auch als Hundemalaria bekannte Krankheit schreitet schnell fort, oft liegen zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit nur ein paar Tage. 
  • Ehrlichiose – sie ist im Mittelmeerraum anzutreffen und wird durch Zecken übertragen. Lahmheit, Husten, Müdigkeit und Blutungsneigung sind direkte Anzeichen.

Welche Möglichkeiten bestehen bei Behandlung und Vorsorge?

Die beste Option ist, sich umfassend zu informieren und basierend auf den Informationen Vorkehrungen zu treffen. Etliche Länder setzen ohnehin spezielle Wurmkuren und Impfungen voraus, ohne die eine Einreise gar nicht möglich ist. Mit der Vorbereitung darf jedoch keinesfalls zu spät begonnen werden. Muss ein Hund erst grundimmunisiert werden, genügt keine Vorbereitung von zwei Wochen. Ist ein Wurmkurnachweis Pflicht, sind zwei Wochen allerdings zu lang. Es gilt: 

  • Onlinerecherche – wer sich im Vorfeld informiert, kann mit dem gewonnenen Wissen rechtzeitig Vorkehrungen treffen. 
  • Prävention – Impfungen, spezielle Halsbänder und Spot-on-Tinkturen, auch Wurmkuren sollten rechtzeitig besorgt und gegeben werden (Eintragung in den Ausweis nicht vergessen). Auch Mückenschutznetze und weitere Schutzlösungen sollten im Reisegepäck vorhanden sein. 
  • Rückkehr – zeigt der Hund Symptome, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, um notwendige Analysen durchzuführen. Bestenfalls gibt eine Kotprobe ab, bevor man weitere chemische Wurmkuren verabreicht.
  • Notfallmedikamente – es unabdingbar, eine Hunde-Reiseapotheke mitzuführen. Neben einem Erste-Hilfe-Set sollten auch Wundsalben und ggf. benötigte Arzneimittel enthalten sein.

Insbesondere bei empfindlichen Hunden sollte das gewohnte Futter mit auf die Reise genommen werden. Vorsicht ist grundsätzlich bei Wasser geboten. Nicht in jedem Land ist es ratsam, Wasser aus dem Wasserhahn ohne vorheriges Abkochen zu nutzen. Was für den Menschen gilt, hat auch Bestand beim Tier.

Bildquelle Abbildung 1: @ Josh Rakower / Unsplash.com

Schreibe einen Kommentar